Pilotprojekt der Erlanger Samenbank:
Hilfe bei Familiengründung gleichgeschlechtlicher Paare.
In einem ersten Pilotprojekt bietet die Erlanger Samenbank ab sofort auch für lesbische Paare in eingetragener Lebensgemeinschaft (und bei gesicherten Einkommensverhältnissen) die Bereitstellung von Samenspenden zur Kinderwunsch-Behandlung an. Möglich wurde das durch die gesonderte Einwilligung zahlreicher Spender, denen wir für Ihr Vertrauen und Ihre Hilfsbereitschaft danken möchten.
Natürlich, auch viele gleichgeschlechtliche Paare hegen den Wunsch nach einem gemeinsamen Kind. Der Erfüllung entgegen standen stets die unklare Rechtslage in Deutschland und daraus resultierend eine große Zurückhaltung bei möglichen Spendern. Was hat sich geändert? Im großen Zusammenhang wenig, aber die Erlanger Samenbank hat sich nach ausführlichen Gesprächen mit vielen Spendern zum Handeln entschlossen: Durch einen unter notarieller Begleitung entwickelten Vertrag für lesbische Paare, in dem Vereinbarungen zum Schutz der Spender getroffen werden, haben wir die Grundlage geschaffen, lesbischen Paaren mit Kinderwunsch endlich helfen zu können.
Ein eigenes Kind um jeden Preis?
Der Wunsch nach einem eigenen Kind war lange Zeit für Lesben nur durch Eigeninitiative zu verwirklichen, denn die Nutzung einer vertrauenswürdigen Samenbank blieb den gleichgeschlechtlichen Paaren entweder verwehrt – oder ging zulasten der rechtlichen Sicherheit für die Spender. In zunehmendem Maße sahen sich Lesben daher veranlasst, bei der Suche nach Samenspenden ins Ausland abzuwandern oder private Absprachen mit Männern zu treffen; ein Vorgehen, das mit gesundheitlichen, finanziellen und juristischen Risiken verbunden ist und zudem oft nicht den gewünschten Erfolg bringen konnte.
Die grundsätzliche Frage, ob Lesben ein Anrecht auf ein eigenes Kind haben, stellt sich heute noch weniger als vor dem Inkrafttreten des Lebenspartnerschaftsgesetzes im Jahr 2001, mit dem homosexuelle Lebensgemeinschaften ebenfalls unter den ausdrücklichen Schutz des Staates gestellt wurden. Vielmehr drängt sich heute immer deutlicher die Frage auf, ob einer Frau in Deutschland ihr verständlicher Wunsch nach einem eigenen Kind versagt werden sollte, weil sie in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung lebt und keinen männlichen Partner hat. Wissenschaftliche Untersuchungen haben schon lange festgestellt, dass Kinder mit gleichgeschlechtlichen Eltern genauso behütet und zufrieden aufwachsen wie Kinder in verschiedengeschlechtlichen Beziehungen!
Rechtliche Sicherheit für Samenspender – und Empfänger
Samenbanken stellen die sicherste Möglichkeit dar, den Wunsch nach eigenen Kindern auch einem lesbischen Paar zu erfüllen. Jeder Spender wird auf seine generelle Eignung als Samenspender und auf Krankheiten untersucht. Viele Paare konnten mit Hilfe einer Samenspende eine Familie gründen, und immer mehr Spender sind heute bereit, lesbische Paaren bei der Familienplanung zu unterstützen. Der spezielle Notarvertrag der Erlanger Samenbank schafft hier größtmögliche juristische Sicherheit – übrigens nicht nur für den Spender selbst, auch die Rechte und Pflichten des zweiten Elternteils werden in unseren Verträgen geregelt.
Im Rahmen des Pilotprojekts suchen wir nun vermehrt Spender für lesbische Paare. Falls Sie also sebst darüber nachdenken möchten, oder Sie jemanden kennen, den soziales Engagement und Hilfsbereichtschaft auszeichnen – wir freuen uns hier über Bewerbungen zur Samenspende!