Schwanger durch Samenspende

Informationen für Paare, die an einer Spendersamenbehandlung interessiert sind

Die Erlanger Samenbank hilft Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch, welche die Adoption eines Kindes oder die Aufnahme eines Pflegekindes aus unterschiedlichen Gründen für sich ausgeschlossen haben. Unsere Praxis ermöglicht Wunscheltern eine heterologe Insemination, eine Befruchtung durch Spendersamen. Was interessierte Paare dabei bedenken sollten und was sie von der Samenspende erwarten dürfen, klärt unser leitender Arzt, Dr. Andreas Hammel, im folgenden FAQ-Bereich.

Weitere Informationen

Die Spendersamenbehandlung bietet Paaren, bei denen der männliche Part aus unterschiedlichen Gründen zeugungsunfähig ist, die Möglichkeit eine Schwangerschaft gemeinsam zu erleben und eine Verbindung zum Kind vom ersten Moment an herzustellen.

Als Teil des Arbeitskreises Donogene Insemination ist die Erlanger Samenbank an strenge Richtlinien im Bezug auf Gewinnung, Lagerung und Behandlung mit Spendersamen gebunden. Es werden ausschließlich Spenderproben von qualifizierten und vertrauenswürdigen Spendern, deren Eignung neben gesundheitlichen Aspekten auch auf charakterliche Reife und Motivation zum Spenden geprüft wird.

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Um die Auswahl eines geeigneten Samenspender für die Wunscheltern einfacher zu gestalten, erstellt die Erlanger Samenbank eine Vorauswahlliste mit drei bis fünf Profilen von geeigneten Samenspendern. Diese Liste erhalten die Wunscheltern dann zur Sichtung und können gemeinsam an Hand der ausgewiesenen Informationen entscheiden. Aufgeführt sind dort unter anderem Merkmale wie Größe, Gewicht, Haar- und Augenfarbe sowie Angaben über Hobbies und beruflichem Werdegang. Fotos der Spender werden den Wunscheltern nicht ausgehändigt, da die Identität der Spender gegenüber den Wunscheltern anonym bleibt. Intern liegen Fotos der Spender aber vor. Mit Hilfe dieser können Mitarbeiter der Erlanger Samenbank äußere Ähnlichkeiten zwischen Spendern und Wunscheltern abgleichen.

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Bevor sich Wunscheltern für eine Spendersamenbehandlung entscheiden, sollten sie sich darüber im Klaren sein, dass in der Familie eine Ungleichgewicht herrschen wird – die Mutter ist mit dem Kind genetisch verwandt, der Vater nicht. Mit der Situation können die meisten Eltern gut umgehen, es wird jedoch eine psychosoziale Beratung während des Entscheidungsprozesses empfohlen. Es gibt dafür spezielle Beratungsstellen mit besonderer Qualifikation sowie eine Vereinigung von Eltern mit Spenderkindern, die gerne Informationen und Erfahrungswerte weitergeben. Zusätzlich werden Seminare angeboten, bei denen sich Wunscheltern im Entscheidungsprozess zusammenfinden und unter Anleitung ihre Gefühle miteinander teilen können.

Wesentlich bei der Familienbildung mit Spendersamen ist die frühzeitige Aufklärung des Kindes. Dieses wächst dann von Anfang an mit dem Wissen über die eigene Entstehung auf, empfinden die Situation nicht unnatürlich und es kommt später nicht zu einer Belastung des Vertrauensverhältnisses zwischen Eltern und Kind.

Eltern sollten sich dabei keine Sorge machen, dass das Wissen über die eigene Entstehung und der damit potentiell auftretende Wunsch in Kontakt mit dem Spender zu treten, die Familie entfernen könnte. Kinder möchten einfach mehr über ihre Wurzeln und Begabungen erfahren und suchen keine Vaterperson.

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Der größte Unterschied zwischen einer medizinischen Spende, also einer die über eine Samenbank läuft, und einer privaten Spende ist die Rechtliche Situation: Bei einer medizinischen Samenspende ist der Spender durch gesetzliche Regelungen geschützt. Er kann nicht als rechtlicher Vater festgestellt werden und damit auch niemals zu Unterhaltszahlungen verpflichtet werden. Bei einer privaten Spende hingegen greifen diese Regelungen nicht. Der Spender kann sofort als Vater eingetragen und zu Unterhaltszahlungen herangezogen werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist auch die fehlende medizinische Überwachung einer privaten Spende, wodurch kein Schutz vor Infektionskrankheiten gegenüber der Mutter gewährleistet werden kann.

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Paare, die sich für eine Familienbildung mit Spendersamen entschieden haben, sollten sich intensiv mit der Frage auseinandersetzen, welche und ob sie Drittpersonen in ihre Wahl einbeziehen. In jedem Fall sollte das eigene Kind aber frühzeitig, am besten schon im Kindergartenalter, über die eigenen Entstehung aufgeklärt werden. Denn das Verschweigen wird von Eltern häufig als belastend empfunden und wird im späteren Alter immer schwieriger. Ein offener Umgang mit der Thematik verhindert zusätzlich eine später unabsichtliche Aufklärung von Drittpersonen und die damit einhergehende Belastung des Vertrauens zwischen Kind und Eltern.

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Manche Spenderkinder entwickeln im Laufe ihres Lebens das Bedürfnis mehr über ihren biologischen Vater zu erfahren. Manchen reicht allein das Aushändigen der gespeicherten Informationen, darunter Name, aktuelle Adresse, Größe, Gewicht, Haar- und Augenfarbe sowie – falls angegeben – Hobbies und beruflicher Werdegang. Andere wünschen sich auch persönlichen Kontakt mit dem Samenspender, um beispielsweise mehr über ihre genetische Herkunft zu erfahren, eigene Talente besser einordnen zu können oder auch um sich eher auf bestimmte Krankheiten untersuchen zu lassen. Die Erlanger Samenbank unterstützt Spenderkinder nach dem Erreichen ihres 16. Lebensjahres gern bei diesem Prozess.

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